Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 20.02.2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 3 Kommunalwahlprogramm Kreistag |
Antragsteller*in: | Janosch Dahmen (KV Ennepe-Ruhr) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 20.02.2025, 08:27 |
A10: Änderung des Abschnitts zu Gesundheit und Pflege
Antragstext
Viele Menschen im Ennepe-Ruhrkreis spüren, dass unser Gesundheitssystem an seine
Grenzen stößt: Haus- und Fachärzt*in- nen sind oft schwer erreichbar, wichtige
Medikamente fehlen in Apotheken, Not- aufnahmen sind überfüllt und die
Pflegekosten steigen. Gleichzeitig erleben Patient*innen und Angehörige
überlastete Pflegekräfte und Ärzt*innen, die kaum Zeit für Zuwendung und
Aufklärung haben. Solche Symptome der Überforderung machen deutlich: Es gibt
drängende Probleme in unserem Gesundheitswesen hier vor Ort, die gelöst werden
müssen und können.
Unser Ziel ist die richtige Gesundheitsversorgung, zur richtigen Zeit, am
richtigen Ort. Dazu braucht es eine bessere Organisation und Steuerung der
Versorgung. Nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ wollen wir eine gute
Haus- und Facharztversorgung, eine wohnortnahe, differenzierte
Krankenhausstruktur sowie eine gute, ambulante wie stationäre psychiatrische
Versorgungskapazitäten sicherstellen.
Darüber hinaus bleibt wird die Pflegeversorgung die zentrale Herausforderung
einer guten Versorgung in unserem Kreis in den kommenden Jahren. Deshalb ist
eine verbindliche Pflegebedarfsplanung und eine stärkere Vernetzung aller
Gesundheitsakteur*innen unerlässlich. Neben Prävention und frühzeitige
Unterstützung als Grundsatz einer möglichst wirksamen Bewältigung der
Herausforderungen, brauchen wir insbesondere einen starken Ausbau guter der
ambulanter Pflege und von Tagespflegeeinrichtungen in unserem Kreis.
Wir gestalten die Gesundheits- und Pflegepolitik im Dialog mit den
Betroffenenverbänden und Selbsthilfeorganisationen, denn die Perspektiven der
Menschen hier vor Ort sind essenziell für die Entwicklung passgenauer Lösungen.
In den vergangenen Jahren wurden viele Kapazitäten unseres Kreise noch durch die
Bewältigung und Nachwirkungen der Pandemie gebunden, wodurch Fortschritte in
anderen Bereichen erschwert wurden. Dennoch haben wir uns diesen
Herausforderungen gestellt und weiterhin wichtige Ansätze verfolgt, um die
Gesundheit und das Wohlbefinden aller Bürgerinnen und Bürger im Kreis zu
fördern. Wir konnten wir trotz zahlreicher Herausforderungen viele Kürzungen im
Sozial- und Gesundheitsbereich verhindern und die laufende Unterstützung der
Arbeit der Verbände der freien Wohlfahrtspflege sichern.
Was wir in den nächsten Jahren in unserem Kreis umsetzen wollen:
· Inklusive und vielfältigere Quartiersentwicklungen (Stadtentwicklung,
medizinische Versorgung, Nachbarschaftshilfe, ambulante Pflege,
Beratungsstellen, ambulante psychiatrische Basisversorgung) in allen Orten
unseres Kreises.
· Kreisübergreifende Ersthelfer-App einführen und die Ausstattung mit öffentlich
zugänglichen Laiendefibrilatoren (AED) ausbauen, um die Laienreanimationttung
überall im Kreis deutlich zu fördern und flächendeckend zu etablieren.
· Die Kreisleitstelle durch die Einführung einer softwaregestützten,
standardisierten Notrufabfrage und einer Vernetzung mit der 116117-Leitstelle
zum Ausgangspunkt für gute Patientensteuerung machen und die die begonnene
Einführung eine Telenotarztsystem im Einklang mit einer
kreisgebietsübergreifenden, regionalen Rettungsdienstbedarfsplanung konsequent
umsetzen.
· Verbindliche Pflegebedarfsplanung umsetzen und die Pflegeausbildung
stärken.
· Familien bei Gesundheitsfragen wie Diabetes und Adipositas beraten und
unterstützen und sowie pflegende Angehörige stärker unterstützen.
· Präventionsprogramme für Gesundheit weiterentwickeln und Behandlung ohne
Brüche sicherstellen.
· Gesunde Ernährung in öffentlichen Einrichtungen fördern –, bio und regional.
· Krankenhäuser nachhaltiger machen durch die Förderung und Entwicklung von
Green-Hospital-Konzepten.
· Kultursensible Gesundheitsversorgung und Pflege stärken.
· Palliativ- und Hospiznetzwerke stärken.